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Berlin braucht Bäume, erneuerbare Energie und Wärme

… denn wir wollen ein gutes soziales und ökologisches Klima für alle in der Stadt, die gezielt mit Brandenburg kooperiert und ihre internationalen Verpflichtungen erfüllt!
Ohne Bäume und Biomasse gibt es kein Leben, auch nicht in Berlin, wo Bäume und andere Pflanzen nicht ausreichend gepflegt werden und überflüssigen Bauobjekten weichen müssen, die dann für noch mehr Dreck, Lärm und Stress sorgen. Das verschmutzt die Luft, heizt die Stadt auf, lässt das Regenwasser Wege unbegehbar machen, vergeudet Energie, beeinträchtigt die Lebensqualität der Berlinerinnen und Berliner! Das ist asozial!
Die Produktion von Strom, Wärme und Kraftstoffen aus Biomasse ist eine der Hauptursachen für die ökologischen und globalen Probleme und Berlin macht mit!


Mit dem Ausstieg aus den fossilen Energieträgern setzen viele Verantwortliche in Politik und Wirtschaft auf die Verbrennung von Holzbiomasse, weil man damit alte Strukturen erhalten und weiter profitabel verwerten kann. Die in Berlin ansässigen Konzerne mischen mit, vorherige Senatsverwaltungen und erst recht die jetzige steuern nicht wie geboten dagegen bzw. befördern das sogar. Nach dem im Sommer 2023 vorgestellten „Dekarbonisierungsfahrplan“ von Vattenfall soll Biomasse bis 2030 den größten Anteil am Ersatz von Kohle ausmachen. Dafür müssten in Berlin pro Jahr bis zu 1,6 Millionen Tonnen Holz verheizt werden. Schon 2022 verbrannte Vattenfall knapp über 96.000 Tonnen Holz in Berlin, davon 62.000 Tonnen im Biomasseheizkraftwerk Märkisches Viertel und knapp über 34.000 Tonnen im Kohleheizkraftwerk Moabit. Das verheizte Holz kommt zum größten Teil direkt aus dem Wald. Und diese bereits ökologisch zerstörerische Menge soll nun auch noch wachsen und überregional beschafft werden. In Osteuropa schwinden die Wälder wegen profitabler Holzverbrennung in den alten EU-Mitgliedsländern!

Mit der Rekommunalisierung von Vattenfall muss Berlin Alternativen zur Holzverbrennung einleiten!

Die Pläne zur Holzverbrennung an den Standorten Reuter-West und Klingenberg dürfen nicht umgesetzt werden!

Die öffentliche Stadtreinigung darf nicht ihr konzipiertes Altholzkraftwerk in Berlin Neukölln bauen!

Für das bestehende Holzheizkraftwerk Märkisches Viertel müssen Ausstiegsszenarien entwickelt werden!

Wir arbeiten an Alternativen und laden Sie und Dich dazu ein. Was das konkret bedeutet, illustriert ein Info-Papier von Umweltverbänden[1]. Danach bestand das von Vattenfall verheizte Holz 2022 zu

  • 70 Prozent aus dem Lebensraum Wald, der CO2 binden soll
  • 11 Prozent aus Pappel-Kurzumtriebsplantagen, die Wasser und Flächen verbrauchen
  • 14 Prozent aus der Landschaftspflege
  •   5 Prozent aus Sägeabfällen.

Allein diese Auflistung zeigt, dass höchstens kleine dezentrale Biomasseverwertungs-Standorte Sinn machen und Berlin hat durchaus viele Bioabfälle!
Arbeiten wir also gemeinsam an Alternativen, die in einem echten Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm verankert werden sollen:

  • Die Energie- und Wärmenetze durch die öffentliche Hand demokratisch und effizient betreiben, an der Erlangung sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit ausrichten!
  • PV- und Windkraftanlagen massiv ausbauen!
  • die gesamten erneuerbaren Potenziale für die Strom- und Wärmeproduktion und ihre effektive Nutzung aufspüren, erfassen, erschließen und nachhaltig nutzen!
  • kurzfristig neue Pilotprojekte für den Quartiers- und Gewerbebereich schaffen!
  • Mieter*innenstrom und warmmietenneutrale Sanierung von Wohngebäuden zielgerichtet verfolgen und fördern!
  • Strom- und Gassperren verbieten!
  • endlich die seit Langem geforderte zentrale Stelle schaffen, die für die Mieter*innen Sanierungsvorhaben auf ihre energetische Zweckmäßig- und Wirksamkeit überprüft und rechtlichen Maßnahmen erwirkt!
  • dynamische Tarife und intelligente Messsysteme einführen, um sozial gerecht Strom und Wärme zu sparen!
  • die finanziellen Mittel für die fachliche Beratung erhöhen!
  • Alternativkonzepte mit kommunaler Wärmeplanung verbinden!
  • eine gezielte Kooperation pro ökologische Energie- und Wärmewende mit dem Land Brandenburg entwickeln!

Berliner Energietisch c/o Bürgerbegehren Klimaschutz, Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin info@berliner-energietisch.de, mobil: 01723827941


[1]https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Pressemitteilungen/Energie/2024_Infopapier_Holzverbrennung_Fernw%C3%A4rme_Berlin.pdf